Hergestellt um 1910 in Sankt Petersburg. 2 Apparate ähnlicher Konzeption um zum die Horizontal - und zum Anderen die Vertikal - Komponente der Bodenbewegung zu messen.
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Bei diesem Gerät handelt es sich um die erste Verwirklichung einer elektromagnetischen Meßapparatur zur Aufzeichnung von Erdbeben.
Die beiden Galitzin Seismometer dokumentieren einen großen Fortschritt in der technologischen Entwicklung. Hergestellt um 1910 handelt es sich um die ersten Geräte bei denen das Prinzips des Elektromagnetismus Anwendung findet. Dafür gedacht jeweils eine einzige Komponente zu registrieren (horizontal oder vertikal), handelt es sich um "einfache" Pendel. Die Neuerung besteht darin, daß eine Spule angebracht ist am Ende der Pendelstange. Diese Spule kann sich bewegen innerhalb des Feldes eines Magneten und erzeugt durch seine Bewegung einen elektrischen Strom durch Induktion. Eine Kupferplatte, welche an derselben Stange befestigt ist, wie die Spule, bewegt sich im Feld eines weiteren, zweiten Magneten und bewerkstelligt die Dämpfung nach dem Prinzip des Foucault'schen Stromes. Der Induktionstrom wird übertragen auf ein mobiles Galvanometer, welches mit einer Spiegeleinheit gekoppelt ist und die Galvanometerbewegung mit Hilfe eines Lichtbündels auf photografisches Papier überträgt. Dabei ist die Verstärkung des Signals zweistufig. Stufe eins elektromagnetisch, da der Galvanometerausschlag deutlich größer ist als die ursprüngliche Pendelbewegung. Stufe zwei optisch, die sich aus dem Ur- und Bildabstand von Spiegel und Photopapierebene ergeben.
Man erkennt unschwer die Vorteile eines solchen Systems: zum Einen benötigt man erheblich geringere Massen, d.h. die Apparate werden "handlicher", zum Anderen ist die Steuerung erheblich einfacher. Die Galitzin Instrumente stellen die Basis dar für alle modernen Geräteentwicklungen, die heute in aller Regel aus einer Mischung des Prinzips des Elektromagnetismus und moderner Meßelektronik bestehen. |